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Teil von VZ 08.01.1962

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r, MFA

MFA
___ Mikrofilmarchiv
der deutschsprachigen Presse e.V.

L—-TzS-——-------- Mikrofilmarchiv
der deutschsprachigen Presse e.V.

NIEDERBERGISCHE HEIMAT

Drinnen

und draußen\

Schotten wollen los von England
Umfassende Volksabstimmung wird vorbereitet

ZWISCHEN RUHR + WUPPER

Folgenschwerer Durst
Bayreuth. Ein rechter Maler liebt
einen kühlen Trunk. Einem Gesellen
in Bayreuth bekam der erfrischende
Schluck aus der Bierflasche jedoch
schlecht. Er fiel sofort um. Er hatte
aus einer Bierflasche getrunken, in
der er sein Isoliermittel mitgebracht
hatte. Die Unvorsichtigkeit, eine
Lebensmittelflasche ungekennzeichnet
zur Aufbewahrung eines Giftes zu
benutzen, kostete ihn das Leben.

Edinburgh. Die Parole „Los von England" hat eine Gruppe von Schotten
auf ihr Panier geschrieben, die gegenwärtig eine umfassende Volksbefragung in
ihrem Heimatland vorbereitet
Noch ist die „Schottische Volksbefra­ entscheiden sollten, wie ein Teil von Exkönigin darf ihre Tochter
gungs-Gesellschaft", wie sich diese ihnen bei verschiedenen Probe-Abstim­
nicht sehen
Gruppe nennt, darum bemüht, die erfor­ mungen bereits getan hat, dürfte dies
uiiusuie Acyicxuuy
.. Amman. Exkönigin Dina von Jordafür <ue
die britische
Regierung einen wm
nicht
derlichen 100 000 Pfund (rund 1,1 Millio­ jur
nen DM) Unkosten für ihr Projekt aufzu­ geringe^Schodrbedeuten* Vor zwei Jah- nien darf ihre fünfjährige Tochter Alia
bringen, doch angesichts der Mittel, die ren gingen in der Grenzstadt Peebles 75 nicht sehen. Die Exkönigin hatte sich,
bereits aus aller Welt auf das Konto der Prozent der Wahlberechtigten probe- nachdem alle ihre Bitten am Hofe König
Gesellschaft eingezahlt werden, hoffen weise zur Urne, und von ihnen entschie- Husseins in Amman unbeantwortet gedie schottischen Unabhängigkeits-Streiter, den sich 66 Prozent für den Dominion- blieben waren, fn Kairo an die Presse
ihren Landsleuten in naher Zukunft be­
««»-“<■' “■d “» Md ='lda’t'
reits die „Gretchenfrage“ stellen zu kön­ .. .
... .......
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ci.ji
Alloc urac
Alles
was sia
sie prrpirinp.
erreichte, VJ
war jedoch,
nen: „Wünschen Sie für Schottland einen lieh stimmten die Wähler der Stadt
ue früher
iiiuxei ab.
au.
daß ’n Amman eine Erklärung ausgegeDominion-Status, wie ihn beispielsweise Kirriemuir einige Jahre
Die „Schottische Volksabstimmungs- ben wurde, in der es hieß, der König
Neuseeland besitzt, würden Sie eine
„«„«Jitiyt, nach einem werde es auf keinen Fall zulassen, daß
gesellschaft" beabsichtigt,
innenpolitische Autonomie wie die Nord­ ««««««»
britischen *sich
’*— •*»•—-j—— -— —.--- ; --- _nl
irlands vorziehen, oder soll alles so Entscheid in ihrem Sinne dem biiusaic**
Parlament
der ----------Prinzessin- einmische.
rariament das
aas Ersuchen
ersumeu zu
ru unterbreiten,
uuieiuieucu, Zukunft —
———--- Der
.r
bleiben wie bisher?"
Wenn sich die 3,5 Millionen schotti­ den Mehrheitswillen der schottischen Be- König werde sich auch keinesfalls in
eine öffentliche Auseinandersetzung über
scher Wähler auch nur annähernd so völkerung zu achten.
die Frage seiner ersten Ehe oder der
Scheidung hineinziehen lassen. Er werde
es auch nicht zulassen, daß die junge
Prinzessin für die Propaganda oder als
politisches Instrument mißbraucht werde.
Die 33 Jahre alte ehemalige Königin
sagte vor den wenigen Pressevertretern,
die sie zu sich in ihre Villa gebeten
hatte, sie hoffe, daß die kürzlich ge­
schlossene zweite Ehe des Königs mit der
Engländerin Toni Gardiner ihn ihren
Bitten vielleicht geneigter machen werde.
Sie vermute, daß ihre zahlreichen Briefe
und Bitten möglicherweise von König
Hussein femgehalten worden seien.

Schrankenwärter
reagierte sehr schnell

l^Der^Erzähler^

18. JANUAR 1962

heute

i

Zweihundert Schritte im Gare St. Lazare
Erzählung von H. Peter Rosengarth
Roger Vincent hieß er, und er wohn­ hier begann sein Leben oder sein Leid,
te in einem grauen Haus in der Rue seine Krankheit.
Flaubert. Wie alt er war, wußte nie­
Er ging durch den langen Gang, der
mand zu sagen. Er sah aus wie ein Sech­ ihn zur Station der anderen Linie führte.
ziger, doch seine Wirtin, Madame Ber­ Ein Tunnel der Armut, des Elends, der
gère, wußte es besser. „Es ist schon ein Hoffnungslosigkeit. Rechts und links
paar Jährchen her, daß wir seinen 70. unter den grellen Bildern, die für
Geburtstag feierten!" Er trug ein Holz­ Fleischbrühe, Ferienorte und Fernseh­
bein, das dumpf die Treppen hinunter­ truhen warben, saßen, hockten oder la­
pochte — ein hassenswertes Geräusch. gen die Bettler, Menschen ohne Arme
Doch ließ sich nichts daran ändern, dar­ und Beine, die Roger Vincent, den
um bemühte sich Roger Vincent, es Mann mit dem Holzbein, flehend an­
nicht zu hören.
„„
____ _____________________
a__ _
schauten,
ihn anbettelten mit kläglichen
Langsam und sehr aufrecht ging er Gebärden. Für sie war er ein Mann, der
die Rue Flaubert entlang. Hier und anderen etwas zu geben hatte,
dort grüßte ihn ein Bekannter, dann
Und durch diese Galerie des Elends
neigte Roger den Kopf oder nahm auch wanderte er hindurch, langsam, weder
die Baskenmütze ab und sagte: „Ich stolz noch eigentlich mitfühlend. Er
freue mich, Sie zu sehen!"
______
__ ______
sah die _____________
blassen Gesichter,
schaute _nur,
An der Ecke kaufte er sich amerika- den Hunger, das Leid. Er schaute und
nische Zigaretten. Er hatte es sich im ging weiter.
Krieg angewöhnt, den hellen Tabak zu Täglich wählte er diesen Weg. Er
rauchen, französischem konnte er kei- hätte eine andere Bahnlinie nehmen
nen Geschmack mehr abgewinnen. Eine können, oder einen Bus — aber nein,
der Zigaretten zündete er sich an, dazu er mußte durch diesen langen Gang
bestellte er einen Pernod. Wenn er vom Gare St. Lazare gehen.
schlecht geschlafen hatte, liebte er D¡ese zweihundertSchritte waren sein
schwarzen Kaffee, doch un allgemeinen Leben, danach kam nichts mehr, folgte
zog er Pemod vor. Er wechselte einige nur ejn grauer jeerer Tag, einer wie
Worte mit dem Wirt, den er jetzt schon der
.-----, —
andere.
seit neun Jahren kannte, es waren im- zZweihundert
_weiIlulluclt Schritte Leben. Rugei
Roger
mer die gleichen belanglosen Worte. Vincent wanderte durch das Elend. Er
Dann bezahlte er den Pernod, nahm sei“ wußte, er konnte nicht helfen. Ihm ging
gar so schlecht, er hatte seine
nen Stock — vor zwei Jahren hatte er es
ihn in der Normandie gefunden — und pension und ein kleines Konto auf der
verließ das Café.
Bank, von der Erbschaft her. Aber auch
Nicht weit entfernt lag die Metro- Angst hatte er, große Angst. Seine tagstation. Vincent ließ seine Wochenkarte liehe Fahrt war ein Pilgern,
lochen, begab sich auf den Bahnsteig
Er fuhr danach noch drei Stationen
und wartete auf den Zug. Während er bis zur Place Malesherbes. Dort stieger
da aufrecht, sehr stolz und einsam aus und besuchte
Desuune seinen
bemeil Bruder,
WUu«, der
u« gege­
stand, beobachtete er die Menschen. Er nau SQ alt war wie er Im Winter hockbeurteilte sie seit seiner Verwundung ten sie in dessen möblierter Bude bei­
nur nach den Beinen. Nicht Manner und sammeni sp¡eiten Karten oder stritten
Frauen, ^Jungen und Mädchen erfaßte
ÿber die Politik, im Sommer setzten
sein Blick, sondern
nur
j...... schnelle, schöne, sje
im jardin Monceau in die Son­
kranke, gesunde oder häßliche Beine.
_ lasen die
__ ___
ne,
Zeitung, schlossen dann
Der Zug fuhr ein, Roger Vincent stieg die Augen und dachten überhaupt nichts
in den ersten Wagen. Irgend jemand mehr. Für Roger Vincent war das alles
bot ihm seinen Platz an. Das geschah nichts, er fühlte sich leer, aufgebraucht,
täglich — nur zweimal hatte der Inva- Erst am Morgen darauf, wenn er wielide seinen Ausweis vorzeigen und sich der den Gang vom Gare St Lazärö'enteinen Sitz erzwingen müssen.
langging, begann er neu zu leben. ZweiAm Gare St. Lazare stieg er um, und hundert Schritte weit

Hamburg. Der schnellen Reaktion des
Schrankenwärters Jakob Laskowski hat
ein 60jähriger Bauer aus Itzehoe, nörd­
lich von Hamburg, sein Leben zu ver­
danken. Durch die vereisten Scheiben
seines Autos hatte der Bauer nicht recht­
zeitig gesehen, daß die Schranken eines
Bahnübergangs geschlossen waren. Bei
Glatteis war er durch die Schranken ge­
rutscht und nfitten auf den Schienen ste­
hengeblieben. „Raus aus dem Wagen“,
warnte der Wärter den Fahrer und half
ihm schnell aus dem Auto. In der näch­
sten Sekunde' packte die Lok eines Eil­
güterzuges das Fahrzeug und schleifte es
400 m mit. Schrankenwärter und Kraft­
fahrer entgingen dabei um Haaresbreite
einem aus der entgegengesetzten Rich­ Hamburg. Erschreckt alarmierten sor bergen. Man stellte fest, daß es den
Spaziergänger in der Nähe von Elms- Gangstern tatsächlich gelungen war, das
tung anrollenden Triebwagen.
hom bei Hamburg die Polizei. Sie hatten Schloß zu öffnen und mit 2200 DM zu
in einem kleinen Teich einen Lastwagen entkommen. Wäre der Teich etwas t«Donau-Schiffahrt will
entdeckt Nur noch das Dach schaute aus fer gewesen, hatte man die Spuren lnrer
dem Wasser hervor. Als ein Kran den „Arbeit“ wohl überhaupt nicht gefunden
sich behaupten
Wagen hochgezogen hatte, atmeten Ber_______
Als Lebenslänglicher aus dem Zuchthaus geflohen
Passau. Die österreichische „Erste! Do- gungsarbeiter und Zuschauer erleichtert
wird

auf: Niemand saß mehr im Führerhaus.
Turin. Sechzehn Jahre lang konnte ein heute 58jähriger Italiener unter dem nau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft
1962 den Passagierverkehr zwischen Pas­ Trotzdem gab es noch eine Ueberraschung.
Unser
Kreuzworträtsel
falschen Namen Trasfi mit Frau und zehn Kindern als Zirkus-Kleinunternehmer sau
und Wien nicht einstellen. In Anbe­
die italienischen Provinzen bereisen, bis die Polizei jetzt durch Zufall feststellte, tracht
Es stellte sich schnell heraus, daß es
des Vorjahres-Defizits, das aber
daß der Mann in Wirklichkeit Vittorio Monachesi war, der wegen zweifachen hauptsächlich
um- --*•
den Möbelwagen
eines Elmsdurch das ungünstige Som- sich —
--------Mordes zu lebensländlicher Zuchthausstrafe verurteilt war und im April 1945 in mera-elter verursacht
worden sein durfte, horner Unternehmens handelte der m
den Wirren des zu Ende gehenden Krieges aus der Strafanstalt entfloh.
war diese Frage aufgeworfen worden, der Nacht vorher gestohlen worden war
er triefend aus dem Wasser gezogen
Die Turiner Behörden stellten fest, daß einigen Tagen entdeckte die Polizei eine Die Wiener Reederei hat sich stattdessen Als
wurde, sprang
Tür zum
zum Laderaum
snrann die
die Tur
Laderaum
der eigentliche Enrico Trasfi im Jahr 1933 geringfügige Unstimmigkeit in den Pa- entschlossen, den Bau eines weiteren, su- wurde
auf. Ein schwerer schwarzer Tresor
nach Argentinien ausgewandert war. Im pieren des Mannes und erkundigte sich permodernen Passagierschiffes in Auftrag aufplumpste
in ---den Teich.
Die Polizei fand
Heimatort Macerata über zu geben und mit ihren dann vier Einhei- plun.^-- ...
-y~- —

gleichen Jahr war Monachesi wegen zwei­ in seinem
bald heraus, daß “ S1*™ den
fachen Mordes zu einer lebenslangen Enrico Trasfi. Bei dieser Gelegenheit ten die Personenschiffahrt auf der Donau sehr
Geldschrank handelte,
der von
vonunneUnbe­
handelte, der
Zuchthausstrafe verurteilt worden. Mona­ stellte sich heraus, daß der Mann dieses zu intensivieren. Die DDSG zieht auch in Gpldschrank
kannten
aus
dem
Büro
des
Deutschen
chesi hat nach Angaben der Polizei ge­ Namens vor 28 Jahren das Land verlas- Erwägung, ihren Liniendienst bis zum •*•------- -- ¿’""j
standen, daß er während eines Partisa­ sen hatte. Monachesi soll jetzt hinter Git- Schwarzen Meer auszudehnen, da sonst Gewerkschaftsbundes in Elmshorn „a
woraen war.
___
nenaufstandes im April 1945 aus dem tern in Macerata darauf warten, wie die diese vielversprechende Fremdenver- geholt
Erst nach
schwerster
*■ einigen
- ■Tagen
”* *
J
*"
Zuchthaus in Alessandria bei Turin hatte Justiz auf seinen Zuchthausausbruch im kehrs-Route ein Monopol der Russen Bergungsarbeiten
konnte man den Trewürde.
fliehen können. Er hatte im Jahr 1929 Jahre 1945 reagiert.
bei einem Raubüberfall einen Geschäfts- •
mann getötet, war aber als Täter nicht
entlarvt worden, bis er im darauffolgen­
•cler erste Vorstoß in das Weltall =den Jahr die Haushälterin des Pfarrers
von Cingoli in Mittelitalien umbrachte.
Zehn mit Weile
Nach den Ermittlungen der Polizei hatte
Waagerecht: 1. In SüdameriW
Monachesi die Frau zum Schweigen brin­
ein Nutztier, in Tibet ein Priester, *
gen wollen, weil sie im Begriff war, der
Frucht der Edelkastanie, M.
6. KleinkunstPolizei mitzuteilen, daß Monachesi zu­
'I
9.
uuit, »•
bühne, 8.i. engnscn:
englisch: Luft,
£ Abkürzun?sammen mit dem Pfarrer mehrere Dieb­
Währungseinheit, 11- rei
6
stähle begangen hatte. Zusammen mit
n ar Am
Alik 35.
Gedicht, 113. TUreinwohner
Amerikas,
Monachesi war in der folgenden Ge­
mundartlich: Holunder, 16. sauber.
richtsverhandlung auch der Pfarrer zu
' I
Senkrecht: 1. Kanadische Ha­
einer lebenslangen Freiheitsstrafe ver­
insei, die größte Nordamerikas, 2. f
urteilt worden.
gei, 3. das häufigste Thema der Krimi
Nach seiner Flucht aus dem Zuchthaus
romane, 4. die ersten Frühlingsblum
hatte sich Monachesi als italienischer
Hahnenfußgewächs, 5. der Wonnen»0^
Widerstandskämpfer ausgegeben und be­
6. Düngemittel, 7. zähflüssige Mass .
hauptet, daß er seine Papiere verloren
|j
Sw
Hast, 12. bestimmter Artikel, 14. 01
habe. Die Partisanen stellten ihm neue
talischer Männername.
Papiere auf den Namen aus, den Mona­
chesi als den seinigen angegeben hatte:
Auflösung
Enrico Trasfi, seinen früheren Mitbürger
„Keller schrieb der ,Grüne Heinri
Das kurze Telefongespräch mit Profes­ Und diese brutale Art, die Verbindung und schließlich steckte sie ihn ins
aus seinem Heimatort Macerata, der
zu unterbrechen! Der kleine Red und Bett. Während dieser Zeit ging Pinosor
Dubois,
das
auf
solch
geheimnis
­
Waagerecht:
1. Kant, 3- AS p
nach Argentinien ausgewandert war. Mit
volle Weise unterbrochen wurde, ließ die beiden Marsmenschen bekümmer­ kio als guter Diener geräuschlos und
6. Keller, 9. Eile, 11. Los, 13.
den neuen Papieren stand Monachesi ein
unsere Freunde in einer finsteren ten sich wenig um diese Geschehnisse. unermüdlich hin und her, Stühle, Ge­
Ase, 15. Ettal, 17. Linse, 18. DIN, 4a
neues Leben offen. Er heiratete eine
Stimmung zurück. Je mehr Pilot Sturm Der Kleine fühlte sich sehr zu „On­ tränke, Platten und anderes mehr
21. Ena, 22. Bali, 25. Barett, 26.
Witwe mit sieben Kindern und wurde in
darüber nachdachte, desto weniger kel Ath und „Onkel" Sinh hingezogen bringend. Trotz seiner Diskretion
27. Oder.
„ Tpe 3
den folgenden Jahren selbst dreimal
konnte er das seltsame Verhalten sei­ und krabbelte auf ihren Knieen her­ fühlte Sandra jedesmal, wenn er in
Senkrecht: 1. Kalla, 2,
wj
Vater. Die Familie gründete einen Zirnes alten Freundes verstehen. Er um. Er zog an ihren seltsamen Lapp­ ihre Nähe kam, wie ihr eine Gänse­
All, 4. See, 5. Rind, 7. Limes, 8.
j!e
•'js und bereiste die Lande.
haut
den
Rücken
hinaufkroch.
Sie
war
konnte sich unmöglich den sonst im­ ohren und raufte ihren „Kamm". Ti10.
Saline,
12.
Seil,
13.
Rade,
lt>Artf
Im Jahr 1959 wurde der Zirkusinhaber
mer so freundlichen und fröhlichen tia hatte alle Hände voll zu tun, um froh, wenn er in der Küche ver­
19. Namur, 20. Hans, 22. Bau, 23in eine Messerstecherei verwickelt und
Professor so verwandelt vorstellen. den kleinen Burschen zu bändigen schwand.
24.
ITO.
mußte einige Monate ins Gefängnis. Vor

Tresorknacker versteckten Lkw im Teich

Sträfling lebte als Zirkusunternehmer

— Piloi

NIEDERBERGISCHE HEIMAT

ZWISCHEN RUHR + WUPPER

Die merkwürdigste Kanzel der Welt

JANUAR 1M2

Im südlichen Böhmerwald

Siegeswagen wurde zum Schmuck einer romantischen Dortkirche
Angst und Schrecken herrschten im Wien des Jahres 1683. Seit 61 Tagen wurde teren Seitenteile hat der Stellmacher des
die Stadt von den Türken belagert und die Holfnung, daß die Heere des Königs Dorfes geschickt als Wandverkleidung be­
Johann Sobieski von Polen und des Herzogs Carl von Lothringen die Stadt be- notet Die Malerei auf dem Goldgründe
freien würden, sank ständig. Die Wiener landen keinen Schlat. Nachts standen zeugt von dem Geschmack des Wiener
sie aul den Straßen und warteten aut ein Wunder. Aut dem Kahlenberg schauten Künstlers, sie ist geblieben, wie vor fast
die blassen, abgezehrten Gestalten nach Westen. Da stiegen plötzlich tünt Raketen 280 Jahren, als die Stadt Wien diesen
Triumphwagen ihrem Befreier
in den dunklen Himmel. Stammten diese Leuchtzeichen von dem angekündigten einstigen
schenkte.
Enlsatzheeri
Zweimal pochte der Krieg mit harter
an das Tor dar Raddatzer Kirche.
Auch in den Nächten, die diesem 11. ten Straßen Schlesiens sinkt der Sieges­ Hand
Französische Soldaten drangen 1806 in
September 1683 folgten, sahen die Oester­ wagen des Polenkönigs bis zu den Achsen das
Gotteshaus ein, nahmen die beiden
reicher das Strahlenbündel, des Hilfe be­ ein. Nordwärts schaukelt der Baldachin. schwer
vergoldeten Räder mit, die an der
deutete. Die Kranken ünd Verwundeten Wochen dauert es, bis Neustettin erreicht Kirchenwand
hinter def Kanzel standen.
richteten sich in ihren Betten auf. Ge­ ist, die Kreisstadt des Dorfes Raddatz. Vergeblich bemühte lieh der Sohn des in­
bannt hingen ihre Augen an den Him­ Hart an dem See vorbei führt die sanft zwischen verstorbenen Generals von
melszeichen. Dann hörten sie fern und un­ ansteigende Straße. Ein Kirchturm taucht Kleist im Jahre 1815, die Räder zurückzu­
deutlich, noch hinter dem Zeltlager der auf, dann wird der Fachwerkbau des Got­ erhalten.
Türken, drei Kanonenschüsse. Das Ent­ teshauses sichtbar.
1945 kamen die Rüisen bei der Beset*l>er südliche Böhlnerwald mit dem Dreisesselstein und dem böhmischen Plöckenstein
satzheer überfiel die Türken, ihr Rück­
Nach einer langen Irrfahrt wird der zung
Pommerns auch hach Raddatz. Doch
zug wurde zur Flucht, die Flucht zur Pa­ Siegeswagen Johann Sobieskis auseinan­ noch heute leuchtet in der schlichten Dorf­
nik. Wien war freil
dergenommen, die Räder sind abmontiert, kirche die goldene Kanzel, die eülstWalt-f
Aus Dankbarkeit schenkte die Stadt der Baldachin krönt die Kanzel, die hin- geschichte sah.
dem Polenkönig Johann Sobieski einen
reich mit Gold verzierten Siegeswagen,
der in der Art römischer Triumph-Wagen
Ein merkwürdiges Stüde Europa in der Erinnerung
gebaut war. Das zweirädrige Gefährt trug
auf Säulen einen hohen Baldachin. Tur­
Nach dem ersten Weltkrieg hätte die alle Dreikaiserreichsecke bei Myslowitz
bane, Hellebarden und Figuren waren an
älllgehötl,
kurioser Gtentwiftkel iutopta zu sein. Die jahrhundertealte Grenze war
Badische Winzerfamilien brachten die Reben
den Seitenwänden auf Goldgrund gemalt.
weitergewandhrt nach Westen. Ein neues Grenz-Unikum ergab sich, an dem die
Die Stadt Wien hatte 3000 Dukaten für
Koben
ist
eines
der
vielen
kleinen
Städtchen
äm
langen
V/eJ»
der
Oder
Vön
den
beiden
jungerstandenen
Nachfolgestaaten teilhatten, den deutschen Oderlaut bedie Anfertigung des Kunstwerkes ausgeSudeten bis zum Grünberger Hügelland, wo sie Schlesien verläßt. Es liegt in hüb­ gleitend: die am 26. Oktober 10l6 auBgeruiene Tschechoslowakei und das nach vier
qeben.
Der Polenköfiig ließ den Siegeswagen scher regelmäßiger Eiform aut dem linken Uter der Oder, das, vie tast überall, hier Teilungen wiedererstandene Polen.
auf eines seiner Güter ifi Schlesien brin­ em wenig höher steht als das rechte. Der Fluß glänzt in sandigen Utern. Im Sommer
Es war der südöstliche Zipfe! Rest* lisäl‘lr«rfseh,' verwaltüfigsgetöBB getrennt
gen. Was sollte er damit anfangen?
hatten die Köbener bei niedrigem Wasser einen herrlichen Badestrand, und vöH
In einem Schuppen steht die Prunk- ihrem hohen Ufer aus bot sich ihnen ein prächtiger Blick aul den Strüin. den Sb Oberschlesiens, des einstige Miftterianci hette.
Kutsche dann- unbeachtet und verlassen. viele Dampfer und Schleppzüge belebten. Rechts von der Fähre bildeten Bäume den des Eichendorff-KreiSes Rätifeör. Redits
Der Volksmund wetite seinen Witz an
der Oder lag nun Ostoberschlesien als diesem hanebüchenen Ergebnis der „Frie­
Sie ist mit Leinwand überspannt, die alle
neuer Kronschatz Pölens und lihks das densverträge*. Insgeheim wurde dieser
paar Möhäte mal abgestaubt wird. 58 Jah- Saum einer Uferstraße, die ganz sacht anstieg und sum tDom* hinführte.
Ohne
Volksbefragung
eififäCh
den
Tsche
­
korridorartige Grenzsipfel nicht anders
^.tad}
Hier sidna
stand iruner
früher eine Kirche, die schon eine volle Woche gefeiert, mit allem
tugeteilte Hultschiner Ländchen. genannt als „Der Entenschnabel*. Wer
H..
i.™1"." 0
°dl lm D'^ISiSbrlgen Krieg zerstört wurde, Drum und Dran, selbstverständlich aus chen
d.
'.J’lB"s*e\d,c ,mm?r
Ihr einstiges Alt.rkreui und Reste der der Tasche des neuen Besitlftfs. Aber die Und zwischen beiden, zwanzig Kilometer Von den oberschlesischen Dörfern Tunsläng,
det
hoch
bei
Deutschland
gelassene
n
? “• in?1?- ■ Grundmatiem
CrunM.usrn Schimmerten
schimmerten pietätvoll wei. Ehre, ein „Fünfzehnet* zu seih, dürfte Streifen, der an seiner schmälsten Stelle kirth, Kreuzenort, Rosc&käü oder AnnaGe­
von Bäumen.ein.
Er- schon etwas kosten. Denn die vielhun- knappe twef Kilometer Breite hatte, wirk­ berg —- Wo der Baduteintum
i“.?“1? j?ISrA.Ol?,lne!Jlsaid Tn,'1P-'» ionerupg ¿benio'wi7
d7s'"Klosier
‘'Kö-'
fallenendenkmals seit 1930 diese Dreibesetzen es, preußische Grenadiere stür­ ben, von dem nur noch in ältesten Per­ dertjährige alte Innungslade, ans schwe­ lich ein Unikum von Grenzland.
Etaateocdce überragte *-* zu seiner Ver­
rem Eichenholz geschnitzt und mit Silber
Keine
Viertelstunde
durchrasten
die
men den Ort: Die Schlacht von Mollwitz ua
,
Iie
nien
kp

wandtschaft
Über
die
Oder
wollte,
der
gamenten die Rede ist. An Stelle des
beschlagen, auf die das neüfe Fem-D-Züge Berlin-Wien und Wien-Ber­ benötigte ebenso einen Grenzübertritts
­
ist entbrennt die den Ersten Schlesischen Geläuts empfing den Besucher für den kunstreich
Mitglied verpflichtet wurde, gab ihre
des0e’ Abe,Kl das freundliche Gemuhe von Kü- Würde dem Neuling auf seinen weiteren lin diäs merkwürdig gewordene Stück­ schein wie der Besucher der alten deut­
chen Europa zwischen den Stationen RaDörfer Haetsch und Sthillersdorf,
™”d ?rsti0'
d"”0 Lebensweg mit Urkunden, Protokolle und tibor und Oderberg, und die wenigsten schen
wo
der
reiche
Rothä&ild
das
Bihöne
ein
­
Chroniken, die über die Schicksale, ein­ Reisenden wußten Bescheid, ob ihr Blick stige Eichendorffschloß gekauft hatte.
nen Ihn Ihrem Kommandeur. Der läßt die i k
g“r h,n^ z“ de” Da”P'«m
Leinwand entfernen — und sieht stau- Kähnen, die still stromabwärts glitten, zelner ebensoviel aussägten wie über die durchs Wagenfehster das neüe Polen, die
Wer zum Fntensdi&abei heraus oder
nend die Malerei des Wiener Künstlers und das trug dem Städtchen in der Spra­ Vorgänge, die das Städtchen betrafen, neue Tschechoslowakei oder das alte herein
wollte, brauchte, wenn schon kei­
che der Schiffer den Namen „Kuhköben* wurden in dieser Lade aufbewahtt.
deutsche Reichslend erspähte, hier, wo
.In der mittelalterlichen Verfassung be- einet die preußläch-österfsidiische Gren­ nen Paß, so doch einen Grenzausweis,
„Nach Berlin!“
ein.
‘ t:
...
.ueutece
.deutet?, diese. b«Wll<Ji.e. .Fflpftehner- ze zwei große Brudervölker nur .fiska- eine polnische oder tschechische- „PrzeWährend die Soldaten noch das .PrunkDie
Ackerguter mit-den
1
pustka*.

- die
- -KuhstäUeiTInnung
-—««««...Innung«..so
etwas. W.Tfi. den, großen
nnm"
.gefäbrt umstehen, kommt der König ange- aber.,
aber,-he
.Auf
dem Dom
standen,
reprä- piRMnu.
StMen.däs
sprach .doch
nodi in
Das war also Europi Sjihg& ^pr einem
, .-Auf
- ■ , dem
— ’ "r

jj<ia !»ättlziäL.Sie.
rnuuMi..oie. spracn
...
. ..
ritten, Friedrich der Große befiehlt, den sentierten ehrwiirclifKsto
Menschenalterl Nur haben'L«»," ¿A': die
e*^urdl?^te, unrt
und ältoeca
alte6te et.
Ge< neuerer.Zeit,.ali di* alten J,ForMeh.lähgst
Wagen nach der Hauptstadt Berlin zu schichte des Oderstädtchens. Sie hießen ihre Lebenskraft eingebüßt hatten, ein
allerwenigsten in all seiner UniÜmtnigBrünn von einst
schaffen, dort soll er in der Ruhmeshalle .die ----keit uhd seinem innöfen WidStsptuch
„Funfzehner
und damit
es eine wichtiges
wicnnges, wort
in aenhat
onentnenen
Ange- Wort in .den öffentlichen Ange­
des Zeughauses aufgestellt werden.
ln ganz Deutschland einmalige geschiehtklar und nüchtern bewußt gemacht. Man
Die Aprilnacht legt sich über das liehe Bewandtnis: In der Zeit des großen „da zü’'sein'7'als die Austreibung^1945
nahm es lächelnd zur Kenntnis. Enten­
Schlachtfeld. Verwundete rollen west­ shlesischen Aufbaues nach der Mongolen- die alten bäufirliAen Familien zerstreute,
schnabel ...
wärts auf strohgefüllten Bauemwagen, sie schlacht 1241, als die Piastenherzöge die . Obwohl
Ä'- • • es verbürgt**!«,
...... ........................
.'d.äß dePzuAuf kleinstem Raum kündigte sich
stöhnen und wimmern. Neben dem Kö­ Deutschen ermunterten, ins Land zu kom­ sammenschluß
13. Jahrhundert, .zuruck,
j hier die Atomisierung des Absurden in
nig sitzt der General von Kleist am flak- men, um es zu besiedeln, entstand auch geht, nennen ins
die Urkunden . als Grün- f--SHr,-'
i
J der großen Politik an. Schließlich und
kernden Feuer. Versonnen malt er mit Koben. Es waren fünfzehn Bauern, die dungsjahr 1403. Wahrscheinlich hat sich
endlich war es ja auch die engere Hei­
der Degenspitze merkwürdige Figuren in sich als erste in der kleinen slawischen das Gewerk damals eine neue, den da- L
\
mat des liederseligsten deutschen Dich­
den Sand. Immer wieder prüft er nach Siedlung, in der nur Fischer lebten, nie­ maligen Verhältnissen entsprechende fT™/
ters, des Freiherrn Joseph von Eichen­
einigen Strichen im Sande den leuchten- derließen. Sie empfingen ihr Land aus Form gegeben. Aber selbst mit diesen
- - '^[ B t
dorff.
Alfons Hayduk
ten Triumphwagen, der spukhaft, wie der Hand des Herzogs Heinrich als per­ „nut' 550 Jahren ist die .Fünfzehnervom Himmel geschneit, auf dem kahlen sönliches Lehen, was sonst, da viele Tau­ Innung* sicherlich die älteste deutsche 1 ' .
Felde steht Schließlich steht er auf und sende, von sogenannten Lokatoren gelei­ Bauernorganisation. Um den' Wert, der »
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geht zu dem Gefährt Wie eine Elle hand­ tet, ins Land strömten, nicht üblich war. sich in solcher Tradition ausdrückt,-nicht I
Breslau an vierter Stelle
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habt Kleist den Degen. Jeden Teil des Zur Bedingung
»cuiuyuug machte
mauite der
aer Herzog,
____ 3, daß untergehen zu lassen, bemühen sich die | ’ • «••
Der Anteil der Städter an der polni­
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Siegeswagens mißt er genau aus. Plötz- sie sich zu einem „Gewerk“ zusammen- Mitglieder auch in der neuen Heimat um L/'/- ß
ii schen Gesamtbevölkerunq ist ifi den letz­
Iich schrickt et zusammen. Sein König schließen müßten, damit sie auch in Zeiten zehn Jahren von 39 auf 48 Prozent
steht neben ihm und fragt: .Was macht ten der Not einander beistünden. So geMit Raudten hatte Koben noch etwas t
gestiegen. In der .Rangfolge* stehen die
r_.da — Kleist?"
schah es, und der Bund nannte sich nach sehr Wichtiges gemeinsam, nämlich die
1 f 1601« Städte in den deutschen Ostgebieten nach
Der- General
—c-uuiut ciiutct,
errötet, et
er tuiui
fühlt sich wie uet
der n.aui
Zahl seiner ivuigiieuer
Mitglieder „runizenner„Fünfzehner- Höhen an- der Landstraße, die beide mit- »,|h ■U.tt-iTp i-.:*: einer Aufstellung der „Trybuna Ludu"
fei einem Diebstahl ertappt Dann holt Innung*. Es durften nach der Satzung, die einander verband. Auf diesen Höhen,
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an hervorragender Stella: Breslau an
er tief Luft, er hat sich gefaßt und bittet sie sich gaben, nie mehr als fünfzehn über den Eichenwäldern, durch die der ¡¡ffJ
vierter Stelle, Danzig an sechster, Stet­
aen überraschten König, ihm doch den Bauern sein, die diesem Bunde angehör- Oderstrom so großartig dahinfließt, pflanz*
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tin an achter, Hindenburg und Beuthen
öieqeswagen zu überlassen, er wolle ihn ten, auch nicht, als sich die Zahl der Höfe ten einst drei badische Winzerfamilien
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an zehnter und elfter. Gleiwitz an 16.
ps. .Kanzel in de* Kirche seines Dorfes in Köben vervielfachte und neue bäuer- aus dem Bühler Tal, die sich nach dem
und Waldenburg an 21. Stella. Als ein­
«addatz in Pommern einbauen, die Kir- liehe Organisationsformen an die Stelle ersten Weltkrieg in Koben angesiedelt
J - ■ »jjfo « zige Stadt hat Warschau bisher die Gren­
sei in diesem Jahr gebaut worden, des alten Bundes traten.
hatten, mit dem Können und der Erfahze
von einer Million Einwohnern über­
£ Me.BK“°z<iI tehle "y*-/' habe s°Di»
«ul diesen ersten fünf­ rung, die ihnen eigen war, Reben aus
3HHH schritten.
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genommen, der Siegeswagen „h„ Höfen betrachteten sich als eine Art ihrer fernen, sonnigen Heimat. Und die
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um den für die Kauze1 vorge- bäuerlicher Auslese, und sie brauchten Reben gediehen zu aller Ueberraschung H?,.«
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Die „Böhmische Schweiz'
•• •• In den
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-J. sicfa dabel nitht nUr auf <ene Ueberlie- gut. Schon nach wenigen Jahren tranken
aen vom Fruhhngsregen aufgeweicfa- ferung zu berufen. Die Tradition heiligte die Köbener Wein, der da vor ihren ei- Im Zentrum von Brünn — in vergangenen
Bewußtsein und Lebensgefühl durch die genen Augen gewachsen war.
Tagen. Im Hintergrund die Jakobskirche.
Jahrhunderte. Es kam äußerst selten vor,
daß ein .Fünfzehner-Hof“ aus dem Fajxurr noneri
milienbesitz in andere Hände überging,
Li?h S .^nem Flußbett wurde im Raum War es doch der Fall — sei es, weil der
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em’uhle/Osterode
ühte/Osterode der Schädel eines männliche Erbe fehlte oder aus anderen
ande,-en
nad,rOdlSen und Llörner geborgen, die Gründen —, dann wurde der neue Besit40000 polnische Bauern sollen bereits im „Westgebiet'
de i ^‘ssenschaftlicherUntersuchung min- zer Mitglied der „Fünfzehner-Innung“.
habens 300 Jahre im Wasser gelegen Das war dann ein Ereignis, an dem das
Land erworben haben
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ganze Städtchen Anteil nahm. Es wurde
In letzter Zeit häuften sich Meldungen, wonach viele Polen aus den „wieder­
gewonnenen
Westgebieten
“ abwandem. Demgegenüber berichtete „Zycie War••
szawy" am 26. August 1981:

Der Entenschnabel am Dreilandereck

Schiffer nannten es „Kuhköben"

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Meldungen widersprechen sich

Schutz

„40 000 Bauern kauften schon Land in errichtet würden. Da die angeführten In­
den .Westgebieten'."
vestitionen in den letzten drei Jahren
Danach sollen die polnischen Bauern offenbar nur zögernd erfolgten, sollen die
von den Kaufmöglichkeiten von Land­ Vergünstigungen auf weitere zwei Jahre,
wirtschaften aus dem staatlichen Boden­ also bis zum 31. Dezember 1963 gewährt
fonds regen Gebrauch machen. Monatlich werden, wobei die Höchstgrenze nunmehr
würden zwei- bis dreitausend diesbezüg­ auf 50 000 Zloty statt bisher 30 000 Zloty
liche Anträge eingehen. Ueber 100 Bau­ heraufgesetit sind.
ern hätten sich vor allem in den Kreisen
Heilsberg und Preußisch Holland nieder­
an landschaftlicher Schönheit Ist das
gelassen Insgesamt seien bisher 100 000
Neues E-Werk in Bartenstein Reich
Gebiet der .Böhmischen Schweiz*, wie
ha erworben worben

Laut „Glos Olsztynski“ wird dem­ man das Elbsandsteingebirge aut böhmi­
Nur 2wei Tage vorher schilderte ande­
rerseits die ebenfalls in Warschau er­ nächst mit dem Bau eines E-Werkes an scher Seite nannte. Unser Foto zeigt ein
scheinende .Tribuna Ludu“, welche Ver­ der Alle bei Bartenstein begonnen. In typisches sudetendeutsches Bauernhaus
günstigungen dep Bauern in den „Nord- zwei Jahren soll ein weiteres Werk an am Sperlingstein. Ungezählte Touristen
kamen früher alljährlich vom Frühling bis
und Westgebieten“ eingeräumt würden,
als da sind: erhebliche Grundsteuerbefrei­ der Passage wiederaufgebaut sein und zum späten Herbst hierher. Heute ist es
ungen, falls Gebäude und Wirtschaftsräu­ zwar Im Kreise Braunsberg. Für Allen- auch den Bewohnern Mitteldeutschlands
wurden die Wanderdünen der Kurischen Nehrung befestigt. me ausgebaut, Obstgärten von wenig­ stein dagegen ist ein neue« Gas-E-Werk verschlossen, nur die Erinnerung kann die
Grenze noch überwinden.
re Welterbewegung sollte damit aufgehalten, zumindest verlangsamt werden. stens ein Viertel ha angelegt und Silos
vorgesehen.
F.: Löhrich